John Wyttmark versteht sich als „Lebensbeschreiber“. Jahrgang 1962 (25.1.), geboren in Dessau, in Delitzsch bei Leipzig lebend. Offizier einer untergangenen nicht mehr existenten Armee, dann im öffentlichen Dienst als Leiter eines Sozialamtes und später dann eines Vermögensamtes, das sich mit der Rückgabe von zu DDR-Zeiten unrechtmäßig enteigneten Vermögens beschäftigte. Mit ihm habe ich – ja, auch viel Whisky getrunken – aber vor allem über sein bewegtes Leben, sein Schriftstellertum und sein besonderes Buch ´Lokführer des Todes´ gesprochen. Ein Buch, welches sich eines unbequemen und bedrückenden Thema widmet: den Verbrechen der Nationalsozialisten, inmitten unserer Gesellschaft. Tief verwoben mit dem Leben der Menschen in diesem Land. Dabei ist es besonders die Perspektive der Erzählung, die den Leser in ihren Bann zieht. Das Buch ist sehr einfühlsam aufbereitet. Man gleitet regelrecht mit den Romanfiguren in die negativen Entwicklungen jener Zeit hinein. Das Buch ist aufwändig und intensiv recherchiert. Die Geschichte aus der Sicht von Klaus, der Hauptfigur ist spannend und lebendig erzählt. Der Schreibstil gibt dem Buch eine einzigartige Authentizität. Den Roman macht so beklemmend, dass die Geschichte des kleinen Mannes, der kleinen Frau erzählt wird. Wie sie ihren Beitrag im System leisteten und dadurch ein großes Ganzes, ein Monstersystem unterstützten. Die Banalität des Bösen! Das Leben der normalen Menschen, wie Du und ich, vermischt sich im Roman geschickt, mit jenem der Massenmörder. Die Wege kreuzen sich und man fragt sich, was haben die Menschen damals wirklich gewusst und was nicht.


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