-Wie würden Sie sich selbst als Person beschreiben? Der private John Wyttmark.

Grundsätzlich bin ich an Politik und Geschichte interessiert. Es geht mir darum anhand von Geschichte zu zeigen was passieren kann, wenn man extremen Strömungen die Möglichkeit gibt Politik zu betreiben. Dies gilt auch heute noch. Ich selbst bin ein einem diktatorischen Staat aufgewachsen, insofern weiß ich selbst wie Indoktrination und Beeinflussung funktionieren.

Ansonsten bin ich verheiratet und habe als überzeugter Patchworker 5 Söhne und 3 Enkelinnen und arbeite als selbständiger Qualitätsprüfer für Pflegeeinrichtungen.

-Was sind ihre Hobbies? Wofür können Sie sich begeistern?

Es sind mehrere Dinge. Ich lese viel Fachliteratur, zum Entspanne dann meist historische Romane des Mittelalters. Bei Recherchen, wie jetzt zu meinem Buch „Costermano“ natürlich auch viel direkte Literatur zum Thema bspw. aus Staats- und Bundesarchiven.

Hinzu kommen die ehrenamtliche Arbeit für die Deutsche Meisterschaft der Pflege und die Unterstützung der Nationalmannschaft Pflege Deutschland.

-Wie kamen Sie zum Schreiben?

An sich eher durch Zufall. Meine jetzige Schwiegermutter schilderte mir ihre Flucht als 4jähriges Mädchen aus Schlesien. Sie verlor dann alle Verwandtschaft. 30 Jahre später fand sie ihre taubstumme Schwester in einer großen Leipziger Psychiatrie wieder. Daraus entstand das Buch „Die Russen kamen mit dem Krieg“. Der Lokführer der Todeszüge entstammte einem Besuch mit Auschwitz. Neben einer Vitrine mit Zyklon-B Büchsen entdeckte ich einen Fahrbefehl des Kommandanten Höß zur Abholung von Zyklon aus Dessau. Ich bin in Dessau geboren. Als junger Mensch habe ich ein Praktikum in einem VEB Gärungschemie machen müssen und arbeitete nur hundert Meter von der Produktionsstätte entfernt. Da schon vieles über den Holocaust geschrieben wurde, recherchierte ich und fand fast nichts zu den Lokführern dieser Todeszüge. Deshalb die Idee. Das gilt übrigens auch für meinen neuen Roman „Costermano – das Leben des Christian Wirth“.

-Wie würden Sie sich als Autor charakterisieren?

Ich verstehe mich als dokumentarischer Romanschriftsteller. Das hört sich erst einmal komisch an. Aber ich schreibe Romane um Personen die es entweder tatsächlich gab oder die fiktiv aber in einem dokumentarischen Rahmen handeln. Mein großes Thema ist der Holocaust bzw. der II. Weltkrieg. Was passiert, wenn man einen Lokführer beschreiben muss der ständig Züge nach Auschwitz fährt und dies bei 35 Grad plus oder 30 Grad minus. Was passiert, wenn man einen tätigen Massenmörder beschreiben muss der ein redlicher Polizist mit Familie war und zuerst Behinderte und später ohne Mitleid Juden vergaste. Ist dieser ein Mensch, mit Kindern und Familie. Was war seine Motivation, hatte er Hobbies, ging er fremd, hatte er Freunde und, und, und.

Hierzu gehört ein großer Rechercheaufwand national und international.

Mein Freund Michael Tregenza, aus Lublin meinte:

„In Belzec hast du Ewa (Kuratorin Ewa Koper) im Museum erzählt, dass du kein Historiker bist, obwohl du Dokumente gefunden hast, von deren Existenz niemand je wusste. Dann bist du sicherlich ein akribischer „Geschichtsforscher“.

-Was ist Ihnen beim Schreiben wichtig? Welche Botschaften wollen sie den Lesern geben?

Grundsätzlich sollte Lesen unterhalten. Unterhaltung muss ist nicht nur schöne Belletristik. Schon Alfred Hitchcock warnte in der Zeitung vor seinem Film „Psycho“ ja nicht ins Kino zu gehen, wenn man zarte Nerven hätte. Bei mir ist es ähnlich. Ich werde auch vor meinem neuen Roman warnen müssen. Niemand sollte das Buch lesen, der Grausamkeiten die Menschen anderen Menschen antun nicht aushalten kann.

Ein junger Mann sprach mich an und meinte, ob ich der Mann sei weswegen seine Frau nicht mehr schlafen können. Auf Nachfrage meinte er nur, dass seine Frau gerade den Lokführer lesen würde und ihn abends weglegen muss um nicht Alpträume zu bekommen.

-Was dürfen wir im nächsten Werk, das bei Sparkys Edition erscheint erwarten?

Wir bearbeiten gerade Neuauflagen meiner Romane „Die Russen kamen mit dem Krieg“ sowie „ Lokführer der Todeszüge“.

Ich recherchiere gerade zum Roman „Costermano – das Leben des Christian Wirth“. Die Lebensgeschichte eines Mannes und dessen Entwicklung vom Polizisten zum Massenmörder. Hierzu bedarf es noch Recherchen in Deutschland, Polen, Tschechien, Österreich und Italien. Gern lasse ich Sie an meinen Recherchen teilhaben und melde mich von den Rechercheorten.

-Was möchten Sie uns noch gerne mitteilen?

Natürlich hat man immer noch neue Ideen.

Unter dem Arbeitstitel „Generation NeunZehnNullAcht“ schreibe ich an der Entwicklung von 3 Männern und einem abschli8eßendem Mord an einer hochrangigen Person in der ehemaligen DDR. Wieder Geschichte pur.

Und ich recherchiere zu Dr. Albert Widmann, Kriminaltechnisches Institut des Reichskriminalpolizeiamtes.